Verabschiedung als Pfarrsekretärin - Frau Waltraud Schmidt schreibt ...

Nun war es soweit, der Termin für meine Verabschiedung als hauptamtliche Mitarbeiterin im Pfarrbüro St. Norbert wurde bereits im Februar 2020 festgelegt. Dass die „Corona-Pandemie“ unser kirchliches Leben nahezu auf Eis legen würde, hätte wohl keiner von uns gedacht.

Unter diesen eingeschränkten Bedingungen – ohne Hände schütteln oder eine Umarmung - wollte ich auf gar keinen Fall aus dem hauptamtlichen Dienst verabschiedet werden. Ich persönlich hätte mir einen späteren Termin gewünscht. Es wurde anders entschieden.

Nun bin ich trotzdem froh, dass gerade am 12. So. im Jahreskreis meine Verabschiedung stattgefunden hat. Zum einen war es der Termin, wo wir nach über 3 Monaten zum ersten Mal wieder Eucharistie feiern durften und es war der Sonntag, an dem das Matthäusevangelium 10,26-33 verkündet wurde. Was mir sofort im Ohr blieb, war die Aussage: „Fürchtet euch nicht“.

Pater Tomasz hat diesen Satz in seiner Predigt aufgefangen. In der Bibel soll dieser Satz 365-mal vorkommen – einmal für jeden Tag im Jahr ??? Ob nun wirklich 365-mal oder weniger, das sollte für uns Christen nicht maßgebend sein. Wichtig ist einfach, dass ich persönlich spüre, Gott ist alle Tage meines Lebens bei mir und sagt: „Fürchte dich nicht“. Hab keine Angst und lass dich nicht unterkriegen – geh deinen Weg und vertritt deine Meinung. Diesen Ruf Gottes spüren „GOTT sei Dank“ viele unserer Gemeindeglieder. Darauf können wir in unserem Kirchort St. Norbert stolz sein. Denn wenn wir Ehrenamtliche hier in Friedland und viele weitere Ehrenamtliche in den Gemeinden nicht täglich diesem Ruf folgen würden, sähe es in unseren Kirchen trostlos aus.

Fürchtet auch ihr euch also nicht, ich bin nur aus dem hauptamtlichen Dienst im Pfarrbüro St. Norbert verabschiedet worden. Ehrenamtlich werde ich mich – so Gott will – weiterhin gemeinsam mit unserem Team um die Sorgen und Nöte kümmern.

Ich bedanke mich herzlich für die Worte von Pater Tomasz und auch von Michelle, die aufgegriffen hat, dass es neben dem hauptamtlichen Dienst als Pfarrsekretärin wichtig ist, für die Menschen und ihre Probleme da zu sein. Ebenso, dass einer die Koordination übernimmt und mit vielen im Team für das Gemeindeleben verantwortlich ist.
Ich nehme den 1000-jährigen Hildesheimer Rosenstock als Beispiel. Er ist nach dem Brand 1945 wieder ausgeschlagen und so glauben und hoffen wir, dass unsere Gemeinden trotz der Corona-bedingten, vorgeschriebenen Regeln wieder zum Leben erwachen. „Fürchtet euch nicht“ und nehmt die verschiedenen Angebote gerne an.
Für die Glückwünsche und Geschenke vom Pastoralrat danke ich herzlich. Das Bild vom Kindergarten mit dem Kreuz, welches durch die Hände der Kindergartenkinder umrahmt wurde, wird einen Ehrenplatz erhalten. Auch die vielen persönlichen Worte und Geschenke der Gottesdienstbesucher haben mich erfreut.

Danke an alle, die zu diesem Festgottesdienst nach Friedland gekommen sind.

Das größte Geschenk allerdings war für mich, der sehr gut vorbereitete Gottesdienst mit Liedern, die mich auf meinem weiteren Weg begleiten werden. So wie z. B.: „Meine Zeit steht in deinen Händen …“ oder das Engellied GL 907, das unten noch abgedruckt wird.
Dafür danke ich Elisabeth und Martin, die von der Orgelempore die musikalische Untermalung incl. Gesang übernommen haben, nicht nur zu meiner Freude. Für die weitere Vorbereitung danke ich Michelle, Marie-Luise, Bettina u. Johanna. Unsere jüngste Ordnerin Lena (5 Jahre) hat die Gottesdienstbesucher gemeinsam mit Marie-Luise begrüßt und Liederzettel verteilt, während ihre Mama Bettina die Besucher zu den Plätzen begleitete. Lena meinte dann anschließend, „das sei doch ganz schön anstrengend“. Das ist wohl wahr, aber früh übt sich …..

Sogar das Wetter hat mitgespielt, so konnten alle 60 Gottesdienstbesucher nach der Hl. Messe für mich auf dem Kirchplatz bei strahlendem Sonnenschein eines meiner Lieblingslieder „Möge die Straße uns zusammenführen ….“ mit Gitarrenbegleitung singen.

Hier der Text für alle aus GL 907, wurde von Elisabeth und Martin als Danklied gesungen:

Gott hat mir längst einen Engel gesandt,
mich durch das Leben zu führen.
Und dieser Engel hält meine Hand,
wo ich auch bin, kann ich’s spüren.
Mein Engel bringt in Dunkelheit mir Licht.
Mein Engel sagt mir: „Fürchte dich nicht!“
Du bist bei Gott aufgehoben.

In der Hl. Messe zu meiner Verabschiedung durfte ich hörend und staunend in der Bank sitzen – D A N K E . Ich freue mich aber auch schon wieder auf die nächsten Gottesdienste, die ich aktiv begleiten und mit vorbereiten werde.

D A N K E und bleibt alle gesund sagt nochmal
Eure Waltraud Schmidt