3. Risiken

Das Augenmerk des Schutzkonzeptes liegt auf der Verhinderung von Macht- oder Vertrauensmissbrauch und setzt eine bereits bestehende asymmetrische Beziehung voraus. Es gibt jedoch auch Risiken, die von fremden Personen ausgehen, die sich in Gebäuden und auf Plätzen unserer Pfarrei aufhalten können.

3.1 Risiken in Vertrauensbeziehungen

Mit asymmetrischen Beziehungen sind Beziehungen gemeint, in denen ein Abhängigkeitsverhältnis besteht

  • zwischen Katechetinnen und Katecheten und Erstkommunionkindern oder Firmanden, 
  • zwischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern und Menschen, die sich ihnen anvertrauen,
  • zwischen Gruppenleiterinnen und -leitern und ihren Schutzbefohlenen (z.B. Ministranten, Pfadfinder, Turn- und Freizeitgruppen),
  • zwischen Besuchsdiensten und Besuchsempfängern zuhause oder im Krankenhaus,
  • zwischen Dienstvorgesetzten und ihren Untergebenen.

Die Schutzbedürftigkeit der Schutzbefohlenen bedarf eines besonderen Schutzwillens und einer Haltung der Achtsamkeit auf Seiten der Verantwortungsträger, eine Achtsamkeit, die das Wohl und das Selbstbestimmungsrecht der Schutzbefohlenen in den Mittelpunkt stellt.

Mitglieder des Pastoralteams, Beschäftigte der Pfarrei sowie ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben deshalb an regelmäßig wiederkehrenden Präventionsschulungen teilzunehmen. Bei den Mitgliedern des Pastoralteams sollte das Thema Prävention in ihrem Arbeitsbereich ein fester Bestandteil des jährlichen Mitarbeitergesprächs sein.

Auch die Schutzbefohlenen selbst sollen sensibilisiert werden. Personen, die mit Schutzbefohlenen arbeiten (z.B. mit Erstkommunionkindern, Firmanden, Ministranten und Pfadfindern), sollen die Plakate „Jeder Mensch hat Rechte – auch Du!“ (Anlage 1) sowie „Schau nicht weg – Du kannst helfen!“ (Anlage 2), ausführlich thematisieren und auch die Präventionsfachkraft und weitere Ansprechpartner in Maria Frieden vorstellen.

Besonders wichtig erscheint, dass die Schutzbedürftigkeit von Schutzbefohlenen in Maria Frieden immer wieder bei Reflexionen oder Planungen von Veranstaltungen oder auch baulichen Veränderungen berücksichtigt wird. Deshalb sollen sowohl im Pastoralrat als auch in den Gemeindeleitungsteams Personen beauftragt werden, diese Thematik für das Alltagsgeschäft im Blick zu behalten.

3.2 Risiken durch Fremde

Wenn es um Risiken durch Übergriffe von Fremden geht, sind alle Räume problematisch, in denen Menschen besonders wehrlos sind: geschlossene Räume wie Büros, Sprechzimmer, Sakristeien, Toiletten, Lager- und Abstellräume aber auch schwer einsehbare Orte wie Gruppenräume in den Kellern von Maria Frieden und St. Norbert, das Treppenhaus zur Messdienersakristei und zum Turm von St. Norbert sowie auf unseren Kirchen- und Pfarrheimgeländen.

Die Bedrohung von Mitarbeitern oder Schutzbefohlenen durch fremde Gewalttäter kann minimiert werden, wenn die genannten Räume nur zu bestimmten Zeiten zugänglich sind und ansonsten sorgfältig verschlossen gehalten werden.

Wenn Kinder auf dem Weg zu ihrer Gruppenstunde auf dem Hof warten, sollte auch eine erwachsene Aufsichtsperson zumindest in der Nähe sein.

Da potentielle Täter sich ihre Opfer gezielt suchen und vertraut machen, werden für Schutzbefohlene riskante Veröffentlichungen vermieden, z.B. namentlich beschriftete Bilder von Schutzbefohlenen in Räumen der Pfarrei, im Pfarrbrief, im Schaukasten oder auf der Homepage.