Abschied von Pfarrer Georg Vetter

Am 22. September 2019 ist es soweit. Nach elf Jahren als Pfarrer der katholischen Pfarrei Maria Königin des Friedens, Göttingen-Geismar, mit den Kirchorten St. Norbert, Friedland, und Hl. Kreuz, Rittmarshausen, wird Pfr. Georg Vetter im Rahmen einer Hl. Messe in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Die Hl. Messe wird um 15.00 Uhr in Maria Frieden gefeiert.

Pfarrer Vetter ist ein für Göttingen vielleicht untypischer katholischer Geistlicher.  Er stammt aus Süddeutschland, genauer gesagt aus Herbolzheim-Bleichheim in Baden-Württemberg. Er wurde am 7. Mai 1978 im Freiburger Münster zum Priester geweiht.

Stationen seines priesterlichen Wirkens waren Bonndorf, Schönau, Pfullendorf/Sigmaringen, München und Mannheim. Im Rahmen der Militär- und Bundesgrenzschutzseelsorge, die ihn auch bis nach Kanada und in die USA führte, lernte er Norddeutschland kennen und schätzen. Er war in Kiel und in Walsrode Seelsorger. Vor seinem Wechsel nach Göttingen am 12. Oktober 2008 war Pfarrer Vetter fünf Jahre lang in der St. Bartholomäus Gemeinde in Mannheim-Sandhofen tätig.

Das Wirken Pfarrer Vetters lässt sich im Rahmen eines Pfarrbrief-Beitrags selbstverständlich nicht erschöpfend behandeln. Einige Stichpunkte mögen ausreichen:

Pfarrer Vetter war und ist immer für den einzelnen Menschen da, wobei er aber nicht nur in Trauerfällen oder Notsituationen (re-)agierte. Für den langjährige Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, Wolfgang Ott, waren die Anrufe bei den Gemeindemitgliedern des Pfarrers ein Markenzeichen. Pfarrer Vetter wollte Glückwünsche zu einem Geburts- oder Namenstag oder auch zu einem Jubiläum immer persönlich überbringen. Er griff auch immer wieder zum Hörer, um seine Anerkennung für etwas auszudrücken. Jürgen Bömeke, Sprecher des Gemeindeleitungsteams Maria Frieden, kann dies aus seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Pfarrer Vetter ebenfalls bestätigen. „Auch die regelmäßigen Hausbesuche waren ihm immer ein großes Anliegen“, ergänzt Jürgen Bömeke.

Auf die würdige Feier der Liturgie legte Pfarrer Vetter allergrößten Wert - ohne hierdurch etwas Negatives über andere katholische Gemeinden ausdrücken zu wollen. „Pfarrer Vetter hat die Heiligen Messen immer zelebriert“, betont Jürgen Bömeke. Gemeindemitglieder heben hervor, mit welcher Intensität er die Osternachtliturgie feierte. Auch ein heute oft als vergessen bezeichnetes Sakrament immer wieder in Erinnerung zu bringen und in Erinnerung zu halten, war ihm sehr wichtig – die Beichte. Sei es im Rahmen einer Predigt oder sei es die offizielle Beichtgelegenheit am Samstag - das grüne (oder rote) Licht über dem Beichtstuhl verriet, dass Pfr. Vetter immer da war.

Zu nennen sind selbstverständlich auch Maßnahmen, die er als Dienstherr zusammen mit den Gremien zu initiieren und zu verantworten hatte. Dazu gehören die Weiterentwicklung des Außenbereichs von Maria Frieden, die Restaurierung des Altarbildes, die Generalüberholung der Orgel oder der Umbau der ehemaligen Taufkapelle zur Auferstehungskapelle. 2011 wurde das 50jährige Kirchenjubiläum von Maria Frieden mit einem anspruchsvollen Programm gefeiert. Ökumene zu leben, drückte sich bei ihm auch durch das Interesse und der Beteiligung von Maria Frieden an den ProChrist-Veranstaltungen aus.

Pfarrer Vetter durfte über 40 Jahre als Seelsorger in Süd- und in Norddeutschland wirken. Es ist ihm von ganzem Herzen zu wünschen, dass ihm nun eine gute Zeit als (Un-) Ruheständler geschenkt wird. Vielleicht widmet er sich jetzt auch noch mehr als bislang seinem Hobby - Pfarrer Vetter ist leidenschaftlicher Radfahrer. In diesem Jahr hat er wohl bereits 3.000 Rad-Kilometer hinter sich gebracht. Und wenn er wieder nach Süddeutschland zurückkehrt, nutzt er seine freie Zeit vielleicht auch dazu, sich Fußballspiele „seines“ Klubs im Stadion anzusehen. Pfarrer Vetters Sportherz schlägt für den SC Freiburg. Ganz sicher bin ich mir, dass er weiterhin das tut, was ihm Lebensaufgabe ist: „Ich möchte Gott zu den Menschen bringen und die Menschen zu Gott“, hat er einmal in der Öffentlichkeit geäußert. Von Papst Johannes XXIII. hat er sich anlässlich seiner Priesterweihe diese Worte für den vor ihm liegenden Weg mitgenommen :

„Wer glaubt, der zittert nicht; er überstürzt nicht die Ereignisse; er verliert nicht Nerven. Glaube, das ist die Heiterkeit, die von Gott kommt.“.

Alles Gute , lieber Pfarrer Vetter und Gottes Segen.
T. Veitschegger