Newsletter Syrien / Homs Nr. 13

Es gibt gute Nachrichten von unserer Partnergemeinde in Syrien! Hier die aktuellste Mail, die mich vor ein paar Wochen aus Homs erreicht hat.

Liebe Frau Beate!
(Bitte fühlen Sie sich alle angesprochen, auch wenn Jihad Nassifs Worte stellvertretend an mich gerichtet sind! )

Eure christliche Solidarität mit uns in Syrien und besonders hier in Homs ist vorbildhaft. Ich bin dem lieben Gott so dankbar für Sie und alle anderen lieben SpenderInnen in Deutschland. Wir sind der Hl. Photina (die Samariterin am Jakobsbrunnen) besonders dankbar: Wir haben in Homs auch einen 2. Jakobsbrunnen. Östlich von Homs wird gerade ein Begegnungszentrum fertiggestellt. Dort gibt es Wasser, so dass wir nicht mehr auf das teure Wasser aus den Tankwagen angewiesen sind. Dieses Begegnungszentrum ist das einzige in ganz Homs und steht allen Christen und Kirchen zur Verfügung.

Dank der vielen Spenden läuft seit 2013 das Projekt: “Medikamente und Brot“. Über 70 Familien profitieren monatlich davon. Zusätzlich versuche ich einige MitdiabetikerInnen mit Insulin und Metformin zu unterstützen. Auch Röntgenuntersuchungen und Operationen werden darüber unterstützt.

Auch unser Nähatelier existiert weiter und bietet den Menschen einen Arbeitsplatz. Kurzfristig hat uns der alte Leiter des Nähateliers im Stich gelassen, aber der Leiter des neuen Begegnungszentrums konnte glücklicherweise kurzfristig für Ersatz sorgen.

Am 01. August hat die reguläre syrische Armee auf dem Hauptplatz unseres Viertels Hamidiyeh ihr großes nationales Fest gefeiert. Am nächsten Tag entdeckte ich, dass fast alle Wachtposten aus unserer Straße und den Nebenstraßen abgezogen worden waren. Wir können uns jetzt viel freier bewegen! Das ist eine große Erleichterung für die Homsi (Bewohner von Homs) und ein positives Zeichen in Bezug auf die Sicherheitslage. Aber ganz sicher kann man immer noch nicht sein! Trotzdem kann man Gott im zerstörten Homs täglich danken!

Am Sonntag, den 19.08. ist unsere Sommerkinderfreizeit nach 3 Monaten zu Ende gegangen. Es haben zwischen 84 und 111 Kinder mitgemacht. Den MitarbeiterInnen und mir hat die tägliche Arbeit mit den Kindern viel Freude gemacht.

Unsere Kinderhorte haben 7 Kinder dazu bekommen. Die älteren Kinder helfen wie selbstverständlich den Jüngeren. Es herrscht eine tolle Atmosphäre.

Am 21. August bin ich mit einer Gruppe von 18 Mädchen und Männern für 4 Tage in unser neues Begegnungszentrum nach Seidal, Beit Marun, gefahren. Es ist noch nicht ganz fertig, aber wir wollten es mal ausprobieren und uns dort ein bisschen erholen. Immerhin haben wir dort ein Dach über dem Kopf, Toiletten und sogar eine Küche. Vorher musste ich endlich zum Friseur gehen. Noch bis vor ein paar Monaten ging das ganz spontan. Es gab nur einen Friseur im ganzen Viertel, Georges, der den ganzen Tag geduldig in seinem kleinen, bescheidenen, staubigen Laden auf Kundschaft wartete. Von Georges habe ich Geduld gelernt. Genau wie er habe ich darauf gewartet und gehofft und die Menschen dazu aufgerufen nach Hamidiyeh zurückzukehren. Georges musste immer gut aufpassen, dass er auch Strom für seinen Haarschneider hatte. Nicht dass dann doch einmal ein Kunde kam und er konnte ihn nicht bedienen. Oft mussten wir uns, wie in alten Zeiten, mit einem Kamm und einer Schere begnügen. Ein Kamm für alle! Jetzt sind so viele Menschen zurückgekehrt, dass es 3 Friseurläden im Viertel gibt und alle Läden sind voll, so dass man sich ohne Termin nicht die Haare schneiden lassen kann. Auch dafür danke ich Gott! Der Friseursalon ist ein guter Treffpunkt! Man kann sich gut unterhalten. Hier gibt es alle Nachrichten aus dem Viertel und darüber hinaus!

Am Schluss möchte ich mich nochmals bei allen bedanken. Liebe Grüße an die ganze Gemeinde und den Herrn Pfarrer!

Gottes Segen!

Ihr Abouna

Am 23.09.2018 haben wir in Maria Frieden im Rahmen des Gemeindefestes eine Türkollekte für unsere Partnergemeinde abgehalten und auch in St. Norbert hat man sich spontan dazu entschlossen. In Maria Frieden sind 117,60 Euro zusammengekommen und in Friedland 84,30 Euro.

Nachmittags konnten auf dem Gemeindefest zugunsten unserer syrischen Freunde Wollsocken und Holzfische im Wert von 152,00 Euro verkauft werden. Zusammen mit den Spendengeldern auf dem Konto 867,27 Euro sind inzwischen wieder 1.221,17 Euro zusammengekommen.

Aus der obigen Mail können Sie entnehmen, welch großartige Arbeit Sie damit unterstützen. Allen Spendern ein herzliches Dankeschön!

Für die Syriengruppe Maria Frieden
B. Spata